Hans Martins Bastelseiten

Das (nahezu) selbstgemachte Elektronik-Baukastensystem

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Zum Ausprobieren von Röhrenschaltungen eignet sich ein fliegender Aufbau. Nach dem Vorbild eines KOSMOS Elektronik-Experimentierbaukästen XG, die vor etwa 30 Jahren weit verbreitet waren, habe ich mir ein Brettsystem gebaut. Häufig benötigte Bauteile - Widerstände, Kondensatoren, Transistoren - sind dort auf kleinen Brettchen montiert und mit Kabelklemmen versehen. Zum Aufbau einer Schaltung werden die Bauelemente einfach mit kurzen Schaltdraht-Stücken verbunden. Die Bretter lassen sich zudem mit doppelseitigem Klebeband provisorisch auf einer Platte fixieren. Man muss also nicht jedesmal zum Lötkolben greifen oder ein Elektronikboard ätzen.

Es gibt auch Schaltbretter für Röhren, siehe unten. Ich habe die gängigsten Fassungen verwendet: Ein Brett mit 9-poliger Noval- und eines mit 7-poligem Miniaturfassung. Diese eignen sich für die meisten Radio- und TV-Röhren. Ein Brett mit 9-poliger Magnovalfassung für die starken TV-Endstufenrentoden der PL500er Serie gibt es ebenfalls. Auf dem Brett oder auf der Unterseite befindet sich zudem eine Liste, auf der für den jeweiligen Röhrentyp die Sockelbeschaltung angeben wird. Da brauche ich nicht jedes Mal das Datenblatt zu konsultieren, wenn ich mit der Röhre experimentiere.

Das Brett mit dem 9-polige Novalsockel und mit den 7-poligen Miniatursockel. Da die Anschlüsse des Heizfadens bei den meisten Röhrentypen an den gleichen Pins liegen, habe ich dafür normale 4-mm-Anschlussbuchsen eingebaut. Dann kann ich hier mit Laborkabel gleich das Netzgerät anschließen, und es gibt kein Risiko, dass Heizkreis und Anodenkreis versehentlich in Kontakt kommen.
Die Fassungen rechts sind fürs Steckbrett gemacht. Wenn man doch einmal mehrere Röhren gleichzeitig in Betrieb hat oder mit vielen anderen Bauelementen kombinieren muss, dann ist das ganz praktisch.

Auch dieser kleine Universal-Experimentiertrafo aus einem alten KOSMOS-XG-Baukasten passt zur Sammlung


Natürlich gibt es bei mir auch Halbleiter, wie diesen Germanium-HF-Transistor vom Typ AF 106.

Hans Martin Sauer, 2016 - 2020
Letzte Änderung an dieser Seite: 2.10.2020

Noch mehr Bauelemente aus der Bastelkiste

Für die Radioexperimente ist ein altmodischer Drehkondensator sehr nützlich.

Keramische Trimmer-Kondensatoren im pF-Bereich

Schwingquarze: Links ein 4,43-MHz-Quarz aus einem PAL-Farbfernseher, der bei der Gewinnung des Chroma-Signals erforderlich war. Rechts daneben einer für 13,56 MHz. Diesen verwende ich als Frequenznormal für Kurzwelle-Sendeversuche auf dem ISM-Bändern 13,56 und 27,12 MHz. Diese Frequenzen sind auch für den Bastler ohne gültige Amateurfunklizenz ganz legal nutzbar. Bei eigenen Versuchen mit HF ist die Frequenzgenauigkeit eines Schwingquarzes im Oszillator aber in jedem Fall anzuraten.

Das ist eine Laufzeitleitung, die ebenfalls aus einem PAL-Farbfernseher stammt. Sie bewirkt eine Zeitverschiebung eines Signals, das man an einem Ende einspeist. Am anderen Ende erscheint es exakt 0,64 Mikrosekunden später.

Eine Transistorfassung, die ich aus einer 2,54-mm-Buchsenleiste gemacht habe.

Diese achtpolige Fassung für den sogenannten Stahlröhrensockel habe ich mit etwas Federblech und einem Stück Platine selbst geschnitzt.

Ab und zu wird ein sehr genaues Poti benötigt. Dieses Zehngang-Poti von 20 Kiloohm kann auf 20 Ohm genau und reproduzierbar eingestellt werden und wird zum Beispiel hier gebraucht.